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Kameraobjektiv mit Schärfentiefe aufgenommen
©REDPIXEL/stock.adobe.com

Gute Fotos für Social Media erstellen

So optimierst du deine Fotos für Instagram und Co.

Als Inhaber eines Unternehmens ist der Weg zu Social Media nicht weit. Wenn dein Marketingkonzept steht, deine Profile eingerichtet sind und du deinen Redaktionsplan erstellt hast, geht es an die Umsetzung deiner Posts. Social Media ist in erster Linie ein visuelles Medium. Deine Profile und jeder Beitrag ist Aushängeschild und ein wichtige Kommunikationskanal für dein Unternehmen. Unsere Empfehlung: Nimm dir Zeit für die Erstellung der Bilder. Mit guter Planung hebst du dich schnell von der Konkurrenz ab, die nur mit Stockbildern oder schnell geknipsten Motiven arbeitet.

Welche Kamera brauchst du?

Equipment für Social Media Fotografie
©New Africa/stock.adobe.com

Wenn du ein halbwegs aktuelles Smartphone besitzt, ist das schon die halbe Miete. Die allermeisten Geräte sind inzwischen dazu in der Lage, Fotos mit ausreichend hoher Auflösung zu produzieren. Tatsächlich können Smartphones sogar oft brillantere Bilder ausgeben als eine Spiegel-Reflex-Kamera. Dahinter steckt eine ausgeklügelte automatische Bildbearbeitung. Möchtest du lieber selbst die Zügel in die Hand nehmen, kannst du dich den halbautomatischen (Blendenautomatik, Zeitautomatik) oder manuellen Programmen einer Spiegel-Reflex-Kamera bedienen. So kannst du etwa mit der Blende spielen und Schärfentiefe einsetzen oder durch die Wahl verschiedener Objektive die Bildwirkung verändern. Bei der Spiegel-Reflex-Kamera bietet es sich an, die Bilder direkt im RAW-Format aufzunehmen. RAW ist das Pendant zum Negativ in der Analog-Fotografie. Dabei kannst du etliche Stellschrauben (z. B. Belichtung, Farbtemperatur, Sättigung) nachträglich noch editieren.

Nutzt du die Fotos auf Instagram, Facebook, Pinterest oder ganz woanders?

Collage mit unterschiedlichen Fotomotive für Social Media
©MikeBiTa/stock.adobe.com

Abhängig davon, wo du die Bilder publizieren möchtest, unterscheidet sich möglicherweise der Bildausschnitt. Auf unseren gängigen Kanälen (Facebook, Instagram, LinkedIn) passt in der Regel ein quadratisches Format (1080 x 1080 px). Auf Facebook und LinkedIn werden automatisch Bilder für die Linkvorschau generiert. Wenn die automatisch erstellten Bilder nicht so recht passen wollen, ist es (unter Umständen) möglich, sie zu ersetzen. Dann eignet sich gut ein Querformat (1200 x 630 px). Das Originalfoto dürfte, im Normalfall, ein Format von 16:9 oder 3:4 haben. Achte beim Fotografieren darauf, dass der Beschnitt auf das quadratische Format sinnvoll möglich ist. Oft kannst du das quadratische Format schon voreinstellen.

Was fotografierst du?

Fotoshooting von angerichteter Mahlzeit mit Smart Phone
©New Africa/stock.adobe.com

Grundsätzlich gibt es zwei grundlegende Arten der Fotografie, die sich darin unterscheiden, ob du die äußeren Umstände beeinflussen kannst. Im Studio hast du die Beleuchtung selbst in der Hand und kannst dir alle Zeit der Welt nehmen, um Einstellungen an der Kamera vorzunehmen und das Motiv so in Szene zu setzen, wie es dir passt. Fotografierst du deine Fotos für Social Media draußen in der Natur, auf der Straße, bei Veranstaltungen dann musst du mit dem Licht, dem Wetter, den beweglichen Objekten leben und gegebenenfalls schnell reagieren – Situationen, in denen dir automatische Kamerafunktionen in die Hände spielen. Die nachfolgenden Tipps beziehen sich auf die gegenständliche Fotografie im (Heim-)Studio – eine Übertragung auf Outdoor- und Porträt-Fotografie ist aber natürlich teilweise möglich.

Wo fotografierst du?

Shooting mit Handy im Stativ und Stillleben in Softbox
©Crystal/stock.adobe.com

Nachdem das Ziel klar ist und du weißt, was du ablichten möchtest, geht es jetzt darum, den besten Platz für das Foto zu finden und da gibt es einige Dinge zu beachten. Grundsätzlich ist ein Ort mit ausreichend Platz und Ruhe sinnvoll. Sinnvoll ist ein insgesamt heller Raum mit einer Lichtquelle hinter deiner linken Schulter, die das Motiv beleuchtet, aber nicht dazu führt, dass dein Schatten auf das Motiv fällt. Frontales Licht kann schnell langweilig wirken, Licht von links unterstützt unsere Leserichtung, betont Strukturen und kann starke Reflexionen vermeiden. Deswegen ist auch ein eher matter Hintergrund zu bevorzugen.

Und weil der Fokus am Ende auf dem Objekt und nicht auf dem Hintergrund liegen soll: Benutze einen ruhigen homogenen Hintergrund, der gleichzeitig Kontrast zu dem Objekt selbst hat und der leicht zu reinigen ist (Fussel und Staub sind auf Fotos schnell sichtbar, auch wenn du sie gerne mal „übersiehst“;) ) Und sorge dafür, dass deine Bühne so groß ist, dass um das Objekt herum noch ausreichend Platz bleibt und es nicht spack am Rand das Untergrunds liegt.

Wie platzierst du dein Objekt?

Arrangiertes Stillleben mit Whiskeyglas und Dekoration
©rostyslav84/stock.adobe.com

Beim platzieren kannst du deiner Fantasie an vielen Stellen freien Lauf lassen. Einige Grundregeln darfst du dabei aber beachten, um deine Fotos optimal für Instagram und Co. aufzubereiten. Auf jeden Fall solltest du sowohl den Hintergrund als auch das Objekt sauber machen. Jeder Fettfleck, jedes Staubkorn ist auf dem Foto sichtbar. Je sauberer das Motiv, desto weniger Retusche ist notwendig!

Auch die Leserichtung spielt bei Bildern eine Rolle. Tendenziell solltest du wichtige Dinge oben links im Bild platzieren, zusätzliche Deko eher unten rechts. Damit hilfst du dem Betrachter auf den ersten Blick zu erkennen, was im Fokus steht. Wenn du für das Bild viele Gegenstände komponierst, kannst du dich an Grundformen orientieren, die auf der Kante stehen: Fülle deine Bühne so, dass auf dem Bild das Motiv unten eher breit und oben eher schmal erscheint, um den Eindruck zu vermeiden, es stehe instabil. Zusätzlich können viele Phones auch ein Gitter über das Motiv legen, an dem du das Bild ausrichten kannst. Ist das Motiv zentriert entsteht ein ruhiger, manchmal langweiliger Eindruck. Spannung kannst du erzeugen, indem du das Motiv etwas links oder rechts der Mitte positionierst. Darüber hinaus kannst du auch mit anderen Verhältnissen wie dem Goldenen Schnitt (etwa 3:5) arbeiten, der für uns ausgesprochen harmonisch wirkt.

Zeit zum Knipsen!

Person beim Fotografieren mit dem Smart Phone
©Patrick Daxenbichler/stock.adobe.com

Nun ist es so weit und du darfst endlich die Kamera zücken. Die Bühne steht, kein Staubkorn ist mehr sichtbar, das Objekt ist ausgerichtet. Und jetzt? Zuallererst: Zoome mit der Kamera so weit raus, wie möglich. Der analoge Zoom mit einem Kameraobjektiv kann eine Stütze sein, wenn du weißt was du tust. Extreme Nahaufnahmen führen aber auch schnell zu optischen Effekten wie dem Fish-Eye-Effekt, den du vermeiden möchtest.

Beim digitalen Zoom passiert nichts anderes, als dass das Bild vorab beschnitten wird. Dadurch verringerst du die Auflösung. Und weil das Objektiv einer Handykamera nicht beweglich ist, ist der Zoom dort immer digital. Anstatt zu zoomen, beweg dich also besser auf das Objekt zu. Und glaub uns: Man sieht dem Bild an, ob du nah dran bist, oder ob die Nähe durchs Heranzoomen entsteht.

Dann schalte den Blitz aus. Dadurch vermeidest du Glanzpunkte und Reflexionen auf dem Foto. Wenn du magst, kannst du jetzt das Endformat einstellen und gegebenenfalls die Gitterlinien auf dem Display einblenden. Wenn du dich ans Fotografieren machst, achte auf Abstände zum Untergrund und zum Bildrand. Fotografier lieber zu viel Fläche als zu wenig. Beschneiden kannst du das Bild am Ende immer noch. Ist das Motiv zu nah am Rand, wird es schwierig. Und wenn du das Motiv von vornherein anschneidest, ärgerst du dich später vielleicht. Last but not least: Bleib niemals bei nur einem Bild. Wenn du zehn, fünfzehn Bilder schießt, kannst du am Ende das beste auswählen und den Rest immer noch löschen.

Wie viel Bildbearbeitung ist für das optimal Social Media Foto nötig?

Mann und Frau mit Kamera vorm Mac zur Bildbearbeitung
@NDABCREATIVITY/stock.adobe.com

Der Aufwand bei der Bearbeitung ist maßgeblich abhängig von der Vorbereitung und dem Ziel. Wir fassen nochmal zusammen: Du sparst Retusche-Arbeit,

  • wenn dein Objekt sauber ist,
  • wenn der Untergrund groß genug für das Motiv ist,
  • und du dem Motiv beim Fotografieren auch genug Platz auf dem Bild lässt.

Denkbar wäre noch, dass du das Bild geringfügig drehen musst, damit die Grundlinie gerade ist. Wenn du noch einen Schritt weitergehen möchtest, kannst du dir Gedanken dazu machen, welchen Gesamteindruck die Bilder auf deinen Social Media Profilen machen sollen. Sollen die Farben eher warm oder kühl sein? Willst du mit Effekten wie stärkerer Körnung arbeiten? Bleibt es bei Farbe oder wird es Schwarz-Weiß oder Sepia? Die Palette an Möglichkeiten ist riesig, wichtig ist, dass die Bilder zu deiner Marke passen. Im Netz findest du hier zahlreiche freie und kostenpflichtige Voreinstellungen, zum Beispiel für Adobe Lightroom. Ein Programm, mit dem du die schon erwähnten RAW-Bilder „entwickeln“ kannst, mit dem du aber auch eine ganze Reihe von Effekten auf JPEGs zauberst und sie editieren kannst.

Neben allen technischen Finessen ist vor allem eins wichtig: Viel Spaß beim Konzipieren, Komponieren und Knipsen!